Das Steinkauz-Projekt
In den 50er Jahren lag die Zahl der Steinkauzpaare in den ausgedehnten Streuobstwiesen um Kleestadt, Klein-Umstadt und Richen
bei etwa 15 bis 20 Paaren.
Nach dem großen Verlust in den 60er und 70er Jahren reduzierte sich diese Zahl auf
3 bis 4 Brutpaare.
In unserem Gebiet war der Mangel an Höhlen und hohlen Bäumen, in denen ein Steinkauz nisten kann, der Hauptgrund.
2008 / 2009 begannen wir deshalb mit unserem Projekt "Steinkauz":
Steinkäuze benötigen zum Brüten mindestens 2 Röhren, wovon eine als Beutedepot benutzt wird. Wir ließen geeignete Brutröhren bauen
(mittlerweile sind es 42 an der Zahl).
Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein. Im Jahr 2012 brüteten in unserem Gebiet 10 Steinkauzpaare in künstlichen Röhren und 2 Paare
in Naturhöhlen.
Es konnten 39 Junge beringt werden.
Durch unseren Einsatz hat sich die Anzahl der Brutpaare mehr als Verdreifacht.
Allerdings sind aufwendige Pflege- uns Wartungmaßnahmen notwendig.
Die Brutröhren müssen jedes Jahr gereinigt und für eine neue Brut vorbereitet werden. Mardersicherungen müssen ebenfalls gereinigt
und gangbar gemacht werden und beschädigte und heruntergefallene Röhren werden ersetzt.
Wir sind dazu Übergegangen, die Brutröhren nicht mehr auf starke Äste von Obstbäumen zu installieren, sondern sie auf 15 bis 20 cm dicke
Baumstä¤mme zu montieren. Somit sind wir flexibler bei der Auswahl von neuen Standorten und konnten im Jahr 2012 erstmals eine Steinkauzbrut
in einem neuen Gebiet ohne Streuobstwiesen beobachten.